Traditionelle Volksmusik trifft Moderne
Das österreichische Bläserensemble Federspiel verzaubert die Zuhörer im malerischen Schlosspark
Werneck „20 Jahre Federspiel – Zeit zu feiern!“ – So heißt das aktuelle Bühnenprogramm des Ensembles Federspiel. Das Thema könnte nicht passender sein, denn auch der Musikverein Werneck feiert im Jahr 2024 sein 50-jähriges Bestehen.
Schon lange sind die Wernecker Musikerinnen und Musiker Fans der österreichischen Gruppe Federspiel. Der runde Geburtstag wurde deshalb genutzt, sich selbst ein Geschenk zu machen: Federspiel wurde in den stimmungsvollen Schlosspark nach Werneck eingeladen.
Instrumentenspezifische Workshops
Die österreichischen Musiker leiteten bereits am Nachmittag im Rahmen der Wertungsspiele Workshops für interessierte Musikerinnen und Musiker. Darin gaben sie instrumentenspezifische Tipps und Tricks an die Teilnehmer weiter. „Welche Atemtechnik wende ich beim Spielen von Posaune oder Tenorhorn an?“ sowie „Benutze ich für die Klarinette besser ein Holz- oder Plastikblatt?“ waren nur einige der Fragen, die geklärt werden konnten. Hierbei zeigten die Profimusiker keine Berührungsängste und es wurden auch außermusikalische Dinge, wie die der Lieblingsnachspeise, geklärt werden.
Tonkünstler auf der Bühne
Am Abend standen die österreichischen Musiker dann selbst vor ca. 450 Zuhörern auf der Bühne im Schlosspark Werneck. Das Programm umfasste die schönsten Melodien der letzten 20 Jahre, welche die Geschichten unzähliger Reisen des Ensembles erzählen. Mit dabei waren ein ungarischer Czardas sowie ein Punzen-Jodler, in dem die Musiker nicht nur ihre Instrumente zum Klingen brachten, sondern auch ihre Stimmen. Die Percussion wurde einfach durch Klopfen auf das Mundstück oder den Klarinettentrichter erzeugt. Von Österreich nach Amerika: der Wechsel in die Stilrichtung Jazz mit dem Stück „The Harvest“ wurde durch Anekdoten und Insider der Reisen gekonnt anmoderiert.
Eigene Arrangements und Kompositionen
Aufgrund der ungewöhnlichen Besetzung mit Trompeten, Klarinette, Posaunen und Tuba gibt es keine vorgefertigten Arrangements von Volksliedern und weiteren Stücken. Daher blieb den Musikern nichts anderes übrig, als anfangs ihre Stücke selbst zu arrangieren. Mittlerweile kommen noch eigene Kompositionen hinzu – also Werke, die für Federspiel neu geschrieben wurden.
Geschichten erzählen
Das Ensemble möchte mit seiner Musik auch Geschichten erzählen. Dies ist mit dem Stück „Kronos“ aus dem letztjährigen Album „Albedo“ beeindruckend gelungen. Hierbei wird die Entstehung der Welt musikalisch dargestellt. Im Werk „Calor“ – ein spanisches Wort, das übersetzt „Hitze“ bedeutet – geht es um die Herausforderungen, denen wir uns als Menschen in der heutigen Welt stellen müssen. Und auch darum, dass das nur der Menschheit im Gesamten gelingen wird – dieses Ansinnen vertonten die Künstler in vielerlei Sprachen, die als Sprechgesang neben den Melodien zu hören waren.
Gelungenes Gesamtpaket
Die Federspieler schafften es, durch die professionelle, aber mit Leichtigkeit vorgetragene Musik und die kabarettartige Moderation die Gäste auf ihre Zeitreise mitzunehmen. Mal den Schlosspark bewundernd, das Publikum oder den Musikverein Werneck lobend – immer wieder wurden durch charismatische Äußerungen eine Beziehung zu den Zuhörern hergestellt.
Selbstverständlich, dass diese erst nach zwei Zugaben die Musiker in den wohlverdienten Feierabend entließen.
Das Jubiläumsjahr des Musikvereins ist mit diesem Konzertabend aber noch nicht zu Ende: am 20. Juli 2024 findet um 20 Uhr das traditionelle Schlosskonzert der Bläserphilharmonie Werneck im zauberhaften Schlosspark statt. Als Besonderheit im Jubiläumsjahr wird dies gemeinsam mit dem Symphonischen Blasorchester Kürnach ausgerichtet.
Einen Tag später – am 21. Juli 2024 – werden dann die drei Nachwuchsorchester Miniorchester, Jugendblasorchester und die Erwachsenenbläserklasse Klangtastisch ab 16 Uhr die Konzertreihe im Schlosspark abrunden.
Weitere Termine und Informationen können Sie auf www.mv-werneck.de nachlesen.